Die Gemeinderatsfraktion der SPD hat Bürgermeister Wolf aufgerufen, einen "Runden Tisch" einzuberufen, der vorbereitende Maßnahmen zur Aufnahme von Asylbewerbern in Stockstadt treffen soll.
In ihrem Antrag fordert die Fraktion zudem die Etablierung eines Ansprechpartners für die Stockstädter Bürger und eine Bestandsaufnahme, die darlegen soll, inwieweit Stockstadt für die Aufnahme von Asylbewerbern gerüstet ist.
Zum 1. November 2015 soll Stockstadt die ersten ca. zwanzig Asylbewerber in einer Privatunterkunft aufnehmen. Der Markt wird für sie damit für die Zeit ihres Anerkennungsverfahrens und vielleicht darüber hinaus zur neuen Heimat. In den letzten Wochen stand zudem zur Diskussion, dass die TG-Turnhalle übergangsweise der Erstaufnahme einer Vielzahl von Flüchtlingen dienen sollte.
Bereits im Herbst letzten Jahres hatten sich Vertreter der Parteien, von Vereinen, der Kirchen und der Wohlfahrtsverbände zu einem "Runden Tisch" zusammengefunden, um erste Maßnahmen für die Ankunft von Flüchtlingen zu beraten. Dieser hatte bisher jedoch zu keinen greifbaren Maßnahmen geführt.
Aktuell dringender Handlungsbedarf
Dazu Fraktionssprecher Wolfgang Ackermann: "Wir sehen aktuell dringenden Handlungsbedarf für eine erneute Zusammenkunft dieses 'Runden Tisches', um insbesondere konkrete Hilfestellungen für das Eintreffen der ersten und zu erwartender weiterer Asylbewerber in Stockstadt zu beraten."
Ansprechpartner für die Bürger
Neben der sofortigen Einberufung des „Runden Tisches“ will die SPD, dass für die Bürger der Marktgemeinde ein Ansprechpartner ernannt wird, der für Fragen und Hilfsangebte und für Koordinationsaufgaben zur Verfügung steht. "Dieser Ansprechpartner muss nicht zwingend aus der Verwaltung kommen, vorstellen können wir uns ein Mitglied des Gemeinderates – vorzugsweise den Zweiten Bürgermeister", so Ackermann weiter.
Ist die Gemeinde gerüstet?
Eine Bestandsaufnahme soll außerdem darlegen, ob Stockstadt genügend Kapazitäten vorhält, oder wie kurz- und mittelfristig entsprechende Kapazitäten geschaffen werden können. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Kinderbetreuung (Kindergarten- und Schulplätze – mit der besonderen Herausforderung der sprachlichen Förderung) sowie den des Wohnungsmarktes.
Beitrag zur Integration
Mit ihrem Antrag will die Stockstädter SPD dazu beitragen, dass die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger gut vorbereitet sind, wenn wie zu erwarten weitere Hilfesuchende in Stockstadt eintreffen und auch längerfristig in Stockstadt ihre Heimat finden werden.
"Es ist wichtig", so Sprecher Ackermann, "dass wir die auf unsere Gemeinde zukommenden Aufgaben als Herausforderung und als Chance zugleich sehen, Integration praktisch zu leben und als Bereicherung zu begreifen."
Stockstadt,28.9.2015