SPD startet Unterschriftsaktion gegen Aufhebung der LKW-Gewichtsbeschränkung

Schwerlastverkehr erlaubt

05. April 2019

Mit einer Unterschriftsaktion untermauert die Stockstädter SPD ihre Forderung, die Aufhebung der Tonnagebeschränkung für LKW von bisher 16Tonnen auf der Hauptstraße wieder rückgängig zu machen.
Diese war vor einigen Tagen von der Kreisverwaltung bei Nacht und Nebel nach vielen Jahren aufgehoben worden. Seitdem fahren bereits täglich wieder 40-Tonner durch die enge Straße im Altort.

Ebenso überprüft die Behörde im Landratsamt die Aufhebung der der derzeitigen Geschwindigkeitsbegrenzung von 30km/h. Auch hier droht eine Aufhebung, sollten Lärmgutachten die bisherige Notwendigkeit nicht bestätigen.

"Diese Maßnahme wurde getroffen, ohne Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger unserer Marktgemeinde. Was über viele Jahre galt und wofür wir gemeinsam mit den Stockstädtern bereits vor sieben Jahren gekämpft haben, soll nun nicht mehr gelten", beklagt der Ortsvereinsvorsitzende Rafael Herbrik die Entscheidung der Aschaffenburger Kreisverkehrsbehörde.

An die Einwohner der Marktgemeinde gewandt bittet er um Unterstützung: "Unterschreiben Sie für mehr Verkehrssicherheit, bestehenden Lärmschutz und für eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs! Bekunden Sie mit Ihrer Unterschrift das Festhalten an einem Durchfahrtverbot für LKW über 16 Tonnen und am bestehenden Tempolimit von 30km/h."

Seit dem 5.April liegen bei diesen Geschäften und Dienstleistern die Unterschriftslisten aus.

Lesen Sie im Folgenden dazu auch unseren Beitrag
vom 7.März 2019:

Stellungnahme der SPD Stockstadt zu Überlegungen, die Geschwindigkeits- und Tonnagebeschränkungen auf der Hauptstraße aufzuheben.

„Eine Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung und der Tonnagebeschränkung auf der Hauptstraße wäre eine Missachtung des Bürgerwillens und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich seit Jahren bemühen, den Durchgangsverkehr aus Stockstadt herauszuhalten,“ begründet der Ortsvereinsvorsitzende der SPD, Rafael Herbrik, den Widerstand seiner Partei gegen dahingehende Überlegungen der Kreisverkehrsbehörde im Landratsamt, über die das Main-Echo am Donnerstag berichtete.

In einer Stellungnahme zu den Äußerungen der Behörde verwies die SPD darauf, dass sie bereits vor Fertigstellung des ersten Bauabschnittes vor fünf Jahren dafür gekämpft hatte, das damals schon bestehende Tempolimit von 30km/h beizubehalten, ebenso wie das Durchfahrtverbot für LKW mit einem Gewicht ab 16 Tonnen. In einer Unterschriftenaktion hatten sich 2012 über 1.000 Bürger dafür ausgesprochen. Der Gemeinderat stimmte einem SPD-Antrag einstimmig zu.

Weiter heißt es in der SPD-Stellungnahme wörtlich:

Das Argument der Behörde, nur der schlechte Straßenzustand habe zu einer 30 km-Begrenzung geführt, ist nur die halbe Wahrheit. So war bereits damals die Lärmbelastung für die Anwohner einer der wesentlichen Gründe. Ebenso gravierend wäre die Aufhebung des Durchfahrtverbots für den Schwerlastverkehr. Auch hier lässt die SPD das Argument nicht gelten, die Tragfähigkeit der Brücke, erlaube es nunmehr, auch 40-Tonnern die Hauptstraße zu befahren. Ein Grund für die bestehende Beschränkung auf 16 Tonnen liegt unverändert im Zustand der unmittelbar angrenzenden, teilweise historischen Gebäude des Altdorfes, die in ihrer baulichen Substanz gefährdet wären.

Auch die Formulierung, die Beschränkung „muss“ aufgehoben werden, missachtet jegliche Haltung der Stockstädter Bürgerinnen und Bürger in diesem Punkt. Abgesehen von der allgemeinen Zunahme des Gütertransports auf der Straße wäre die Freigabe eine Einladung an die Unternehmen, ihre LKW künftig durch den Ortskern fahren zu lassen, statt den Umweg über die mautpflichtige B469 zu nehmen. Die Abkürzung durch Stockstadt würde den Speditionen somit Geld und Zeit sparen.

Die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde sind heute bereits mit der Verkehrssituation im Ort bestraft. So führen die Schließzeiten der Bahnschranke mittlerweile zu unzumutbaren Wartezeiten mit entsprechendem Rückstau und Behinderungen. Eine De-Facto-Ermutigung für den Durchgangsverkehr, künftig die Kreisstraße zu nutzen, würde auch diese Situation verschärfen.

„Völlig ausgeblendet wird die Frage der Verkehrssicherheit“, kritisiert Rafael Herbrik. „Die mit 6-Metern geringe Breite der Fahrbahn lässt z.B. keine separaten Radwege zu, sodass der Radverkehr - u.a. auf der einzigen Verbindung zum Friedhof - die ohnehin viel befahrene Straße nutzen muss. Insbesondere der Schwerlastverkehr würde zu einer Gefahr für die Sicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmer werden. Deren Gefährdung kann und darf auch ein Landratsamt nicht in Kauf nehmen.“

Die Stockstädter SPD wird keine Reduzierung der Verkehrssicherheit und des Lärmschutzes hinnehmen und appelliert an die Vernunft der Entscheidungsträger, diesen verkehrspolitischen Wahnsinn nicht weiter zu verfolgen.

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