SPD will die Grundlagen für ehrenamtliche Arbeit verbessern - Gesetzentwurf im Landtag eingebracht

Ruth Waldmann, SPD

03. Oktober 2015

Die SPD-Fraktion hat einen Gesetzentwurf zur Stärkung des Ehrenamts in den Landtag eingebracht. „Ohne das freiwillige Engagement von Bürgerinnen und Bürgern könnten viele Aufgaben in der Gesellschaft nicht geleistet werden", erklärte die SPD-Sprecherin für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement, Ruth Waldmann. Mit der Gesetzesinitiative soll diese Leistung anerkannt und Möglichkeiten der politischen Beteiligung geschaffen werden, auch ein Ehrenamtsbeauftragter beim Landtag ist vorgesehen.

Die SPD will die Grundlagen für die ehrenamtliche Arbeit verbessern: Die bestehenden Koordinierungszentren für bürgerschaftliches Engagement sollen auf eine rechtlich und finanziell sichere Basis gestellt werden und in Zusammenarbeit mit Verbänden neue gegründet werden. Ein Landesbeirat für bürgerschaftliches Engagement könnte den Ehrenamts-Anliegen mehr politisches Gewicht verleihen. Weiter ist im Gesetzentwurf eine „Stiftung bürgerschaftliches Engagement in Bayern“ vorgesehen, mit der innovative Projekte mit Preisgeldern gefördert werden.

Fast vier Millionen Ehrenamtliche in Bayern

2013 haben die bayerischen Bürgerinnen und Bürger durch einen Volksentscheid die „Förderung des ehrenamtlichen Einsatzes“ für das Gemeinwohl als Staatsziel in die Bayerische Verfassung aufgenommen. Mit dem nun vorliegenden Gesetzentwurf will die SPD-Landtagsfraktion dieses Verfassungsziel mit Leben füllen, schließlich gibt es etwa 3,8 Millionen Ehrenamtliche im Freistaat, die pro Jahr 710 Millionen unbezahlte Arbeitsstunden im Wert von 6,1 Milliarden Euro leisten. „Die bayerische Politik ist dabei gut beraten, das Wissen und den Erfahrungsschatz der freiwillig Aktiven in ihre Beratungen einzubeziehen“, erklärt die Sozialpolitikerin Waldmann. Die Münchner Sozialpolitikerin will auch der Ausbeutung Freiwilliger einen Riegel vorschieben.

Größter Teil kommt dem Sport zugute

Laut der jüngsten Erhebung des Freiwilligen-Surveys von 2009 entfällt der größte Anteil des ehrenamtlichen Engagements auf den Sport. Zehn Prozent der Deutschen sind dort tätig. Danach folgen Schule, Kindergarten sowie Kirche und Religion mit jeweils 6,9 Prozent der Bevölkerung. Bei Feuerwehr und Rettungsdiensten machen 3,1 Prozent der Bundesbürger mit, hauptsächlich junge Menschen. Für Umwelt und Tierschutz engagieren sich 2,8 Prozent und für Politik und Interessenvertretung 2,7 Prozent der Deutschen.

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