1945 - ein Neubeginn

Kommunale Ordnung wird wieder hergestellt

August Depp wird zum Bürgermeister gewählt

Der Einmarsch der amerikanischen Truppen am 24. März 1945 war für Stockstadt gleichbedeutend mit dem Ende des Krieges. Auch Stockstadt war von den verheerenden Zerstörungen die der Krieg mit sich brachte betroffen. In dieser Situation erinnerten sich die Amerikaner an ihre Pflicht, die kommunale Ordnung wieder herzustellen und das politische Leben in Gang zu setzen.

So forderten sie August Depp, dessen Name mit der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte Stockstadts untrennbar verbunden ist, auf, das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen. Wohlgemerkt: Er wurde aufgefordert, man bot es ihm nicht etwa an. August Depp lehnte diese Aufforderung aber ab und begründete dies mit seinem demokratischen Selbstverständnis. Ihm ginge es in erster Linie darum, das Vertrauen der Bevölkerung in einer freien Wahl zu gewinnen. Die Amerikaner respektierten diese Haltung.

Erste Bürgermeisterwahl
So fand noch vor dem offiziellen Kriegsende in Stockstadt am 8.April 1945 eine Bürgermeisterwahl nach demokratischen Grundsätzen statt. August Depp erhielt dabei das von ihm als unverzichtbar bezeichnete Vertrauen der Bevölkerung. Drei Jahre später fanden auch die ersten Wahlen zum Gemeinderat statt. Die SPD konnte sieben von 16 Mandaten erringen. Gleichzeitig wurde August Depp mit großer Mehrheit als Bürgermeister wiedergewählt. Zum 2. Bürgermeister wählten die Gemeinderäte Edmund Bauer von der SPD. In den Wahlen von 1952 und 1956 wurde August Depp jeweils eindrucksvoll als Bürgermeister bestätigt. Die SPD holte mit zehn bzw. neun Sitzen die absolute Mehrheit.

Karl Schlett Bürgermeister von 1960 bis 1978
Mit Karl Schlett wird die eingeleitete positive Entwicklung unserer Gemeinde konsequent fortgesetzt. Unter seiner Führung wurde Stockstadt eine der finanzkräftigsten Gemeinden in der Region. So konnte die Infrastruktur mit dem Bau der Hauptschule, des Hallenbades, des ersten kommunalen Kindergartens, der Turnhalle an der Grundschule, des Freibades, der Frankenhalle, der Errichtung der Ballenberg- und der Hübnerwaldsiedlung sowie durch weitere Baulandumlegungen sichtlich verbessert werden.